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»Ich versuche jeden zu retten.« Das Leben eines deutschen Offiziers in Briefen und Tagebüchern: Das Leben eines deutschen Offiziers in Briefen und ... Forschungsamtes hrsg. v. Thomas Vogel Gebundene Ausgabe – 15. Juni 2004

4,7 4,7 von 5 Sternen 24 Sternebewertungen

Das Schicksal des jüdischen Pianisten Szpilman, der durch die Hilfe eines Offiziers dem Holocaust entkommt, steht für ein Beispiel der Menschlichkeit in Zeiten des Todes. Wilm Hosenfeld (1895–1952) ist dieser deutsche Soldat. Im Tagebuch und in Briefen erzählt er von den Greueln der Besatzungsherrschaft. Dieser sensationelle Fund wird hier erstmals veröffentlicht.

Wenige deutsche Soldaten haben im Zweiten Weltkrieg sich selbst gefährdet, um unschuldige Menschen zu retten. Wilm Hosenfeld ermöglicht über viele Jahre zahlreichen verfolgten Polen und Juden das Überleben. Dabei ist er nicht von vornherein Antinazi oder Pazifist. Als Parteimitglied glaubt er 1939 daran, in einen gerechten Krieg zu ziehen. Doch die erschütternden Erlebnisse in Polen, wo er Zeuge von Mißhandlungen und Unterdrückung wird, rühren den gläubigen Katholiken tief. Tagebücher und Briefe an seine Familie geben Zeugnis von der inneren Zerrissenheit dieses deutschen Offiziers, der immer wieder Menschlichkeit und Gerechtigkeit über Eid und Befehle stellt.

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Produktbeschreibungen

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Wilm Hosenfeld, geboren 1895 in Mackenzell/Hessen, im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, danach Dorflehrer in Hessen. Fünf Jahre dient er als Besatzungsoffizier in Polen und rettet dort zahlreiche Menschen. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft wird er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er stirbt 1952 in einem Lager bei Stalingrad.

Thomas Vogel, geboren 1959, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam.

Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ Deutsche Verlags-Anstalt (15. Juni 2004)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 1194 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3421057761
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3421057761
  • Kundenrezensionen:
    4,7 4,7 von 5 Sternen 24 Sternebewertungen

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Wilm Hosenfeld
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Spitzenrezensionen aus Deutschland

  • Bewertet in Deutschland am 12. Juni 2013
    Der Pianist, wer kennt den Film nicht? verdankt dem Offizier Wilm Hosenfeld sein Leben. Aber nicht nur er.
    Herr Hosenfeld selbst starb unter grausamen Umständen in Sibirien. Alle Juden und Polen verwendeten sich umsonst
    für ihn und seine Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft. Als junger Mann noch, gebrochen und verlassen starb er dort.

    Das Buch selbst ist ein Tagebuch und enthält Briefe an seine Frau Annemie und seine Kinder. Ich lese es, als hörte ich Herrn Hosenfeld zu mir sprechen. Wer auf der Suche nach Deutschen ist, die Menschen geblieben sind, soll sich dieses Buch kaufen. Was mich immer noch entsetzt ist, dass Herrn Hosenfeld so ein schlimmes Schicksal nach dem Krieg bestimmt war. Er sagt dazu: Was mir die Russen vorwerfen habe ich nicht getan. Vielleicht jedoch habe ich mich anders verfehlt und muss nun büssen. Kein Wort der Klage, kein Angriff. Ein großer Mensch. Ein Gerechter.
    C. Walton
    5 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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  • Bewertet in Deutschland am 13. Juni 2014
    Die Tagebuchaufzeichnungen und Briefe von Wilm Hosenfeld sind sehr interessant zu lesen. Als Leser bekommt man einen überaus guten Einblick in die Gedankenwelt eines deutschen Offiziers, der während des Zweiten Weltkrieges Juden und auch polnische Staatsbürger mit Respekt behandelt und vielen das Leben rettet.
    Dieses Buch ist eine andere Quelle über den Zweiten Weltkrieg und bringt uns einen ganz besonderen Menschen, Wilm Hosenfeld (dt. Hauptmann) als einen anderen Widerstandskämpfer näher. Danke für dieses Buch auch an Andrzej Szpilman, den Sohn von Wladyslaw Szpilman, dem Pianisten der von Wilm Hosenfeld gerettet wurde.
    2 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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  • Bewertet in Deutschland am 24. November 2016
    Super informativ. Bildermaterial vorhanden. Sehr persönliches Buch. Leider trauriger Schluss. Man muss sich echt einfuchsen und durchhalten, da es Längen hat. Dafür beleuchtet es das Innere eines damals lebenden Menschen recht gut und ermöglicht es einem "Spätgeborenen" einen guten Einblick in die Gedankenwelt und den damaligen Zeitgeist eines einzelnen, der aber auch für sehr viele andere stehen kann. Auf jeden Fall hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben und die Quellen gut genutzt.
    2 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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  • Bewertet in Deutschland am 10. April 2008
    Tagebucheintragungen, (Feldpost-)Briefe und sonstige persönliche Überlieferungen sind für Historiker eine der wichtigsten Grundlagen für eine mentalitätsgeschichtliche Aufarbeitung historischer Ereignisse.
    Gerade für die geschehenen Schrecken des Zweiten Weltkriegs geben die vorliegenden persönlichen Einsichten in das Alltagsleben des deutschen Hauptmanns Wilhelm ("Wilm") Hosenfeld ein sehr anschauliches Gesamtbild über das Alltägliche und nicht-Alltägliche in der polnischen Etappe Warschaus. Dabei entsteht ein literatisch äußerst ansprechendes Gesamtwerk, das ein vielschichtiges Bild des Menschen Hosenfeld und seiner Umgebung wiederspiegelt. So gibt das Buch einerseits den Glaube und die Überzeugung Hosenfelds an den Nationalsozialismus wieder (als Mitglied der SA, überzeugter Soldat etc.), andererseits ist auch der nachhaltig wirkende Schrecken an die Verbrechen und Grausamkeiten sowie der erkennende Zweifel am "Endsieg" deutlich erkennbar.
    Das Buch ist meines Erachtens vor allem für Leser geeignet, die sich intensiver mit der mentalitätsgeschichtlichen Wirkung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen möchten. Dabei kann das Buch in erster Linie als primäres Quellenwerk mit mehr als 1000 Seiten für weitere Studien/Biographien dienen.
    Die einleitende biographische Darstellung von Thomas Vogel ist dagegen weniger gelungen. So basiert diese vornehmlich auf den später aufgeführten Quellen, ohne dass ein weiterer, tiefergehender Erkenntnisgewinn zu verzeichnen ist. Zumal der Autor bei der Kontextualisierung in einen breiteren gesellschaftlich-historischen Zusammenhang sehr verallgemeinernd wird und seine Aussagen auch nicht belegt, was bei mir mitunter zu Zweifeln an der historischen Interpretation führte.
    11 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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  • Bewertet in Deutschland am 18. Juli 2006
    Das Buch beschreibt in Form von Tagebucheinträgen und Briefen an Frau und Kinder die innere Entwicklung von Wilm Hosenfeld, vor allem durch seine Beobachtungen und Gedanken zu den Zeitgeschehnissen von den ersten Kriegseindrücken im Ersten Weltkrieg über die Zeit der Weimarer Republik bis hin zu seinen Erlebnissen im besetzten Polen und der folgenden Kriegsgefangenschaft, wo er 1952 stirbt.

    Das Spannende an dem Buch ist vor allem, daß hier nicht ein Historiker während oder nach den Ereignissen beschreibt und analysiert, sondern daß ein junger Mann, der dann heiratet und mit seiner Familie auf einem Dorf lebt, seine Gefühle, Beobachtungen, Gedanken und Wünsche zu Papier bringt, ohne zu ahnen, daß diese einmal in einen Zusammenhang gebracht werden: Da sind Tagebucheinträge, einfache Notizen, wunderschöne Liebesbriefe an die Frau in der Ferne, liebevoll-väterliche Briefe an das ein oder andere Kind.

    Aus all dem spricht mit zunehmendem Klarblick ein tiefreligiöser und geistig freier Mensch, der sich, vor allem als Deutscher und somit Angehöriger des Volkes, das vor seinen Augen himmelschreiendes Unrecht begeht, gegen den Haß stemmt und selber unter Lebensgefahr vielen hilft und viele rettet: Polen, Juden, Kleriker. - Doch von denen liest man in den Briefen kaum etwas - nicht wenige von ihnen hätten ihn leicht das Leben gekostet, wären sie entdeckt worden. Nein, von seinen guten und mutigen Taten schreibt er nicht gern. Erst als er in russischer Kriegsgefangenschaft dringend Fürsprecher braucht, nennt er seiner Frau Namen. Doch das half ihm leider auch nicht, aus der Gefangenschaft herauszukommen. Dieses letzte bittere Los trug er dann wieder mit jenem umwerfenden Gottvertrauen, das ihm wohl der letzte und sicherste Halt war.

    Alles in allem ein äußerst empfehlenswertes Buch, das aber vor allem unter dem Aspekt einer menschlichen Entdeckung als einer historisch brisanten Offenbarung gelesen werden sollte, da es ansonsten langweilen würde (wenn es in den Briefen lange nicht um Kriegserlebnisse, sondern das innere Leben und die Familie geht).

    Sicher eines der besten Bücher, die ich gelesen habe!
    22 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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